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Ob Dampfbügelstationen oder Dampfbügeleisen, mit meinem 1×1 des Bügeln für Anfänger bekommst Du Deine Kleidung absolut faltenfrei und glatt. In diesem Ratgeber zeige ich Dir einige Tipps und Tricks, wie Du relativ leicht beim Bügeln gute Ergebnisse erzielen kannst. Denn eigentlich ist diese lästige Hausarbeit relativ simpel.
Dank immer besseren Bügeleisen und Dampfbügelstationen ist das Bügeln inzwischen relativ schnell und einfach zu machen. Trotzdem muss man wissen wie es funktioniert. Deshalb wollen wir uns jetzt einmal zusammen die wichtigsten Tipps und Tricks anschauen.
Mit diesem Guide für Anfänger zum Bügeln will ich eine kurze und schnelle Anleitung geben. Mit einer Übersicht der häufigsten Materialien und der dazu passenden Einstellungen am Bügeleisen. Denn das ist für gute Bügelergebnisse wichtig. Legen wir also los.
Pflegeanleitungen und Bügelanleitungen auf den Textilien
Der erste Tipp ist der einfachste: auf einigen Textilien gibt es immer noch die üblichen Waschsymbole und Pflegesymbole (mehr Infos hier). Hier findet man aber auch Bügelsymbole, die einen Hinweis auf die Bügeltemperatur für dieses Kleidungsstück geben. Deshalb solltest Du hier einmal kurz drauf schauen.
Bügelsymbole einfach erklärt
Nicht auf allen Klamotten sind mehr Bügelsymbole und Waschsymbole aufgebracht. Aber einige Kleidungsstücke, vor allem die komplizierteren aus mehreren Materialien, haben das noch. Anhand des Bügelsymbols kannst Du leicht erkennen mit welcher Bügeltemperatur dieses Wäschestück am besten geglättet wird. Dann kannst Du die richtige Temperatur an Deinem Bügeleisen einstellen. Oft findest Du auf den Einstellungsrädern auch diese Symbole wieder.
Prüfe deshalb kurz ob auf dem Einstellungsrad Deiner Dampfbügelstation oder Deines Dampfbügeleisen, ob ein solches Symbol vorkommt. Wenn ja, dann ist das genau die richtige Einstellung.
In der folgenden Abbildung siehst Du die verschiedenen Bügelsymbole und für welche Stoffe bei welcher Temperatur dann gebügelt werden soll. Schauen wir uns einmal die 3 verschiedenen Bügelsymbole kurz an.
Ein Punkt: bis 110°C
Ist auf dem Bügeleisen nur ein Punkt abgebildet, dann muss man auf niedriger Temperatur bügeln. Laut offizieller Richtlinie steht dieser Punkt für eine Bügeltemperatur von höchstens 110°C.
Typische Materialien für diese niedrige Bügeltemperatur sind Textilien und Klamotten mit Chemiefasern. Acryl, Nylon und Acetat gehören hier auch dazu.
Zwei Punkte: bis 150°C
Dementsprechend bedeuten zwei Punkte auf dem Bügeleisen-Symbol eine mittlere Temperatur. Nach der offiziellen Norm (Die aktuell gültige internationale Norm zur Pflegekennzeichnung ist ISO 3758:2012 – mehr Infos bei Wikipedia) liegt hier die Bügeltemperatur zwischen 135 °C bis maximal 150 °C. Damit erzielt man bei diesen Textilien die beste Glättung.
Drei Punkte: bis 200°C
Die drei Punkte stehen dann für die maximale Bügeltemperatur. Die Norm spricht hier von einem Maximalwert von 200 °C. Das entspricht auch in aller Regel der maximalen Temperatur, die eine Bügelstationen oder ein Dampfbügeleisen erreichen kann. Die Bügeltemperatur mit drei Punkten ist perfekt für Baumwollstoffe und Leinenstoffe.
Durchgestrichenes Bügeleisen auf dem Pflegeetikett
Ein durchgestrichene Bügeleisen bedeutet natürlich, dass dieses Kleidungsstück überhaupt nicht gebügelt werden kann. Es würde sofort durch die Temperatur Schaden nehmen. Kommt allerdings relativ selten vor.
Die richtige Bügeltemperatur finden
Nachdem wir uns die Bügelsymbole und ihre Bedeutung angeschaut haben will ich noch mal auf die Wichtigkeit der richtigen Bügeltemperatur hinweisen. Eine falsche Wahl kann Kleidungsstücke und Bügelwäsche kaputtmachen. Zu heißes Bügeln kann bestimmte Materialien und Stoffe irreparabel beschädigen.
Auch die niedrige Bügeltemperatur ist nicht immer die richtige Wahl. Bei Stoffen, die sich einfach nur bei höheren Temperaturen glätten lassen, bekommt man sonst kaum die Falten raus. Dazu gehört beispielsweise Baumwolle, dass man auf niedrigster Bügeltemperatur kaum faltenfrei bekommt.
Hört sich doch gut an, oder?
Allgemeine Tipps und Tricks
Bevor wir uns die komplizierteren Bügelaufgaben und Materialien anschauen, hier ein paar allgemeine Tipps und Tricks, die man immer verwenden kann.
Dazu gehören:
- Weichspüler verwenden.
- komplizierte Nähte und Aufdrucke.
- empfindliche Textilfasern: mit Dampf bügeln oder nicht?
Weichspüler beim Waschen verwenden
Für Anfänger beim Bügeln würde ich tatsächlich die Verwendung eines Weichspülers in der Waschmaschine empfehlen. Denn damit bekommt man eindeutig leichter zu bügeln der Wäsche. Die Textilfasern in der engen Kleidungsstücken werden durch den Weichspüler tatsächlich schon vorgeglättet. Das macht es beim Bügeln deutlich schneller und einfacher.
Komplizierte Nähte und Aufdrucke
Bei komplizierten Nähten und Aufdrucken sollte man die Klamotten und andere Bügelwäsche immer auf links bügeln.
Was bedeutet auf links bügeln?
Du drehst Deine Kleidungsstücke einfach um, so dass die Innenseite nach außen zeigt. Dann kannst Du auch über empfindliche Stellen bügeln ohne etwas zu beschädigen. Denn ansonsten verblassen die Aufdrucke und die Nähte gehen kaputt mit der Zeit.
Alternative Bügeltuch
Alternative zum links bügeln ist ein Bügeltuch zu verwenden. Das kann im Prinzip jedes dünne Baumwolltuch sein, dass man auf das Kleidungsstück legt bevor man Bügelt. Damit schont man ebenfalls empfindliche Textilfasern, Nähte und schöne Aufdrucke.
Mit Dampf bügeln oder nicht?
Wenn möglich würde ich immer mit Dampf bügeln, außer wenn es um einen Seidenstoff oder ganz seltene andere Textilien geht (steht auf Pflegeetikett in der Regel drauf). Der Wasserdampf sorgt einfach für viel glattere Ergebnisse und einfaches und schnelles Bügeln.
Ideal ist hier für eine gute Dampfbügelstation. Aber auch ein gutes Dampfbügeleisen bietet hier gute Bügelergebnisse.
Verschiedene Materialien beim Bügeln beachten
Für viele eine echte Herausforderung, für Anfänger eine besonders große. Welches Material kann mit welcher Temperatur gebügelt werden und wie empfindlich sind die Stoffe. Mit meiner obigen Anleitung zur Bügeltemperatur sind alle Kleidungsstücke mit Bügelsymbole jetzt kein Problem mehr für Dich.
Was machst Du aber, wenn kein Bügelsymbole vorhanden ist, weil es kein Etikett gibt. Kommt inzwischen immer häufiger vor. In diesem Fall handelt es sich meistens um Standard-Materialien, wie beispielsweise Baumwolle.
Materialkunde: Welche Stoffe werden mit welcher Temperatur gebügelt
Hier schauen wir uns in meiner kleinen Materialkunde an, welche häufig vorkommenden Materialien wie gebügelt werden können.
Baumwolle
Baumwolle ist komplett unempfindlich. Sie kann mit höchster Bügeltemperatur gebügelt werden ohne Schaden zu nehmen. Da Baumwolle schwer zu glätten ist, kann der Dampf hier sehr hilfreich sein. Sonst bekommst Du die hartnäckigeren Falten kaum weg. Zumindest dauert es sehr lange.
Die gefürchteten Mischmaterialien
Sie werden gerne auch Mischgewebe genannt, weil sie aus verschiedenen Teilen von Materialien bestehen. Oft sind hier in Baumwolle-Kleidungsstücken noch Kunstfasern vorhanden. Diese sind gegen Hitze sehr viel empfindlicher als die Baumwolle. Das Problem bei Mischgeweben ist das Du immer nur eine Bügeltemperatur wählen kannst, die sich an den empfindlichsten Materialien im Stoff orientieren.
Hier solltest Du bei Mischgeweben, wo in den meisten Fällen Kunstfasern enthalten sind, eine schwache Bügeltemperatur wählen. Also Stufe 1. Wenn Du mutig bist, dann kannst Du auch bis Stufe 2 gehen. Mehr aber auf keinen Fall.
Naturmaterialien
Am häufigsten ist hier der Seidenstoffe zu nennen bei Kleidungsstücken. Wichtig bei Seide ist das Bügeln ohne jeden Dampf. Die Klamotte sollte trocken gebügelt und eine niedrige bis mittlere Bügeltemperatur gewählt werden.
Kunstfasern
Kunstfasern sind relativ empfindlich bei hohen Bügeltemperaturen. Hier solltest Du eine niedrige bis mittlere Bügeltemperatur wählen. Ansonsten könnte das Wäschestück verbrennen und damit reif sein für den Papierkorb.
Hemden, Blusen und Co.: das Bügeln von komplizierten Kleidungsstücken
Nicht nur für Anfänger sind Hemden von Anzügen und aufwändige Blusen eine echte Herausforderung beim Bügeln. Diese komplizierten Kleidungsstücke sind nämlich nicht so einfach zu glätten. Deshalb hier meine Tipps.
Zuerst die kleinsten Teile am Kleidungsstück bügeln (Kragen, Verzierungen und Co.). Danach bügelt man dann die größeren Bereiche. Gerade bei Hemden für Männer geht man so vor, wie ich aus eigener Erfahrung leider zu berichten weiß. Aber auch die-Shirts oder Jeans kann man so deutlich schneller und einfacher glatt bekommen.
Hinweis: hast Du ein Kleidungsstück aus elastischen Fasern, dann solltest Du beim Bügeln nicht zu sehr daran ziehen. Denn unter Dehnung kannst Du die Elastizität beim Bügeln kaputtmachen.
Und mein letzter Tipp zum Schluss: beim Bügeln niemals starken Druck auf Klamotten und Bügelwäsche ausüben. Sonst können sich die empfindlichen Textilien tatsächlich verziehen und außer Form kommen.
Quellen und Informationen
- Alles zu den Waschsymbolen und Pflegesymbolen: https://www.coral.de/de-ch/richtig-waschen/so-einfach-sind-die-waschsymbole
- Infos zur aktuell gültigen internationale Norm zur Pflegekennzeichnung: ISO 3758:2012 – mehr Infos bei Wikipedia)